Kritik am Fürst-Malte Denkmal
Sehr geehrter Herr H.,
möglichst auch für den Laien verständlich möchte ich Ihnen und evtl. den Lesern darlegen, was diese neue „Einhausung – Metall und Plane“ für erhebliche Nachteile zu den fachlich und auch landesweit üblichen Holzeinhausungen mit sich bringt.
Holz, möglichst dick, soll zusagen als Polster gegen Kälte und Frostwinter besonders die Sonnenbestrahlung (Wärme) minimieren. Holz gewährt auch besser den Feuchtigkeitsaustausch innerhalb der Einhausung (Schwitz- bzw. Kondenswasser) – kein Schwitzwasser an den Holzwänden, da atmungsaktiv. Bei der nun her- und aufgestellten Variante geschieht genau das Gegenteil.
Die Fach- und Schutzbehörde LAKD in Schwerin hat sich schon vor der „1. Verpackung“ (Dezember 2014) klar gegen diese Variante „Plane“ gestellt und wiederholt eine übliche Holzeinhausung empfohlen. Die Neuanfertigung ist hingegen jeder Fachlichkeit ausgeführt worden. Ebenso der Aufstellungszeitpunkt (05. 01. 16), genau in einer Frostperiode. Der Marmor ist relativ „durchgefroren“ und eingehaust. Nur minimal steigende „Temperatur“ lässt nun den Marmor tauen. Es entsteht starke Taunässe (Schwitzwasser), nicht nur auf der Oberfläche. Diese kann nicht abtrocknen, da der Wind die Oberflächen nicht mehr erreicht. Es erfolgt ein unnatürlicher Frost-/Tauwechsel, der mit erheblich mehr Wasseranteilen einhergeht. Dieser Anteil von zusätzlichem Wasser kann sich jetzt nur am Marmor am kalten Gestell und an der Plane festhalten. Bei Wind z. B. trifft dieses Wasser wieder auf den Marmor, dem Metall, wo dieses dann wieder gefriert. Ein Kreislauf, der das Wasser vervielfacht. Hinzu kommt nun noch das Metalldach. Bei Kälte das Prinzip Tiefkühlfach, bei schon geringer Sonneneinstrahlung Bratpfanne (Tropfwasser), das nun genau auf dem Denkmal landet.
Es ist sehr bedauerlich, dass besonders in Putbus immer wieder Nicht-Fachleute zeigen wollen, wie Denkmalpflege, Denkmalschutz funktioniert.
Carlo Wloch
Die Zeitungen reagieren auf die Kritik am Fürst-Malte Denkmal:
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in der Gruft der Fürstenfamilie Malte zu Putbus
Leserbrief zum Ostsee-Zeitungs-Artikel vom 18. 09. 2017
Kanzlerin steigt in die Gruft hinab
Wir alle waren sehr erfreut über diesen Besuch. Seit 1991 hält uns unsere Kanzlerin die Treue. Zur 750 Jahrfeier der Kirche Maia-Magdalena in Vilmnitz war Dr. Angela Merkel die Schirmherrin des Jubiläums.
Seit weit über 750 Jahren ist Vilmnitz Bestattungsort der Familie zu Putbus.
Die Falschmeldung
Zitat: „14 Metallsärge, darunter vier Kindersärge sowie neun Holzsärge beherbergt die Gruft. Drei der hölzernen Särge sollen nach Abschluss der Arbeiten in der Gruft verbleiben. Die Schmucksärge sollen einen Platz im Mausoleum der Fürstenstadt erhalten.“
Richtigstellung: Dieser einzigartige Kunstschatz wird nicht aufgeteilt.
Carlo Wloch
By admin • Allgemein • Tags: gruft, malte zu putbus, merkel, putbus, vilmnitz